Interessenkonflikte sollten nicht verleugnet, sondern von links bearbeitet werden. Ein kurzer Nachtrag zu Lafontaines zynischer Wahlanalyse

Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht fordern im Namen der sozialen Gerechtigkeit und des Kampfes gegen die AfD, dass die Partei Die Linke eine restriktivere Linie in der Flüchtlingspolitik vertreten soll. Diese Forderung ist ohne Wenn und Aber zurückzuweisen. Dabei sollte der von beiden angesprochene Konflikt zwischen einer offenen Migrationspolitik und den Interessen von Teilen der Bestandsbevölkerung aber nicht naiv verleugnet, sondern von links bearbeitet werden.

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Petrys Optionen. Erste Überlegungen zu Frauke Petrys Ausstieg aus der Bundestagsfraktion

Ein paar vorläufige Gedanken, die sich wahrscheinlich größtenteils als falsch herausstellen.

Floris Biskamp

Frauke Petry steigt also mit erhobenen Mittelfingern aus der AfD-Bundestagsfraktion aus, nimmt ihr Mandat anscheinend mit, äußert sich aber nicht bezüglich ihres Parteivorsitzes oder ihrer Parteimitgliedschaft. Nachdem die Rechten ihr in Köln ihre Marginalität vorgeführt haben, ist das so ziemlich das letzte Power-Move, das ihr noch zur Verfügung stand, aber was jetzt?

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Wenn dieses Flugzeug von Aliens entführt wird…

Flug A3841
Flug A3841

Wenn dieses Flugzeug von Aliens entführt wird, gibt es bald
1. eine ganze Reihe von freien Stellen an soziologischen Instituten in Deutschland,
2. eine außerirdische Gesellschaft, deren Wissen über Erdenmenschen auf einer grob verzerrenden Stichprobe beruht
und
3. genervte außerirdische Wissenschaftlerinnen, die wirklich nicht vorhatten, sich von ihren Testobjekten über korrektes Sampling belehren zu lassen.

Eine Rassismusdebatte als Teekesselchen-Spiel – Butler, Hark und Schwarzer in der Zeit

Wenn Judith Butler und Sabine Hark auf der einen, Alice Schwarzer auf der anderen Seite sich wechselseitig Rassismus vorwerfen, ist das in jedem Falle ein Ereignis. Es könnte auch der Ausgangspunkt für eine produktive Debatte über Rassismus und Feminismus sein, stellt sich bislang aber eher als kontroverses Teekesselchen-Spiel dar.

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Die Standard über “Beißreflexe”

Bei DieStandard.at ist ein weiterer Artikel über Beißreflexe erschienen, der die um das Buch entbrannte Debatte noch einmal knapp zusammenfasst. Dafür hat die Autorin Brigitte Teißel unter anderem mit mir gesprochen. Im Artikel findet sich meine im Juni für die Ruhrbarone formulierte Kritik noch einmal in a nutshell:

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Immer noch: Gegen Bescheidwissen über Trump

Nach seinen Reaktionen auf die Ereignisse von Charlottesville liest man wieder einmal, nun habe Trump endgültig gezeigt, was er für einer ist; sein politisches Schicksal sei damit faktisch besiegelt. Genau dieses vorschnelle Bescheidwissen prägt die Debatte über Trump schon sein anderthalb Jahren. Ein Blick aus der linksliberalen Blase und ein Blick auf die eigene Routine wären hilfreich.

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